Antonia Vivaldis „Gloria“ entstand vermutlich um das Jahr 1715, als er am Ospedale della Pieta, einem Waisenhaus für Mädchen in Venedig, tätig war.
Die Besetzung für drei weibliche Solistinnen und Chor sowie eine Notiz über 50 von ihm für Kompositionen vom Ospedale erhaltene Dukaten bestärken diese Vermutung.
Vivaldi’s Kirchenmusik geriet nach seinem Tod großteils in Vergessenheit und wurde erst 1939 im Rahmen eines Vivaldi-Festivals in Siena einem interessierten Publikum erneut vorgestellt.
Das Gloria ist wahrscheinlich Vivaldis bedeutendstes Kirchenmusikwerk. Es ist kantatenartig – im Stile einer Missa Concertate – angelegt und hat 12 Teile, in denen der Komponist seine kompositorische Meisterschaft durch teils festliche, von Trompeten begleitet Ecksätze zeigt, die mit weitaus schlichteren und intimen Solopassagen alternieren. Die kontrastreiche Komposition folgt eher der Abfolge eines Concerto Grosso, als dem text-inspirierten üblichen Aufbau eines regulären Gloria.
Das Werk wird oftmals mit Bachs Gloria aus der h-moll Messe verglichen und ist mit Recht eines der Standardwerke der barocken Kirchenmusik.