Die Messe in C-Dur, KV 257, allgemein Credomesse bzw. Große Credomesse genannt, ist für 4 Solisten, vierstimmigen Chor, Orchester und Orgel geschrieben. Sie wurde am 17. November 1776 im Salzburger Dom uraufgeführt. Anlass war die Bischofsweihe von Mozarts Freund, dem Salzburger Domherren Ignaz von Spaur. Dieser lebte seit 1763 als Kanonikus in Brixen. 1776 trat er das Amt des Bistumskoadjuntors von Brixen mit zugesicherter Bischofsnachfolge an.
Es ist anzunehmen, dass Spaur selbst die Noten der Messe nach Brixen mitgenommen hat. Das Notenmaterial von Brixen wurde jedenfalls 2007 als das der Uraufführung anerkannt.
Der Beiname „Credomesse“ bezieht sich auf die besondere Betonung des „Credo“-Rufs, der zu Beginn des entsprechenden Satzes vom Chor viermal unisono gesungen wird. Dieser wiederholte Ruf wird dann, den Text des Glaubensbekenntnisses unterbrechend, leitmotivisch
nach jedem Glaubenssatz erneut eingeschoben. Diese Art der Textbehandlung des Credo geht auf ältere Vorbilder zurück, die im ausgehenden Barock u. a. von Antonio Caldara, Georg
Donberger sowie Johann Joseph Fux und Luca Antonio Predieri geschaffen wurden.
Anders als in seinen früheren Werke finden sich in dieser Messe keine ariosen Elemente, dafür aber auch keine wirklich kontrapunktischen Passagen, als wollte Mozart ausprobieren, was mit der
dialogischen Gegenüberstellung von Sing- und Instrumentalstimmen zwischen den beiden Extrempunkten Arie und Fuge möglich sein kann. So wird diese „Credo-Messe“ zu einem Höhe- und Wendepunkt in Mozart‘s Schaffen.