Wolfgang Amadeus Mozart schrieb seine Messe in C-Dur, KV 317 für das Osterhochamt des Jahres 1779 im Salzburger Dom. »li 23 marzo 1779« schrieb er eigenhändig nach der Fertigstellung unter das Werk , dessen Entstehung im Zusammenhang mit seiner soeben erst erworbenen Stellung als Hoforganist zu sehen ist.
Der Beiname Krönungsmesse findet 1862 erstmals schriftlich Erwähnung in der Erstauflage des Köchelverzeichnisses. Unmittelbar nach Mozarts Tod wurde die Messe zur bevorzugten Komposition für Gottesdienste bei Kaiser- und Königskrönungen sowie bei Dankgottesdiensten. So dürfte sie im Rahmen der Prager Krönungsfeierlichkeiten für Kaiser Franz II erklungen sein, möglicherweise aber auch schon im Jahr zuvor anlässlich der Krönung Leopolds II. und seiner Gemahlin Maria Louise, bei der auch die extra aus diesem Anlass in Auftrag gegebene Oper „La clemenza di Tito“ uraufgeführt wurde.
Die wahrscheinlich ursprünglich interne Bezeichnung „Krönungsmesse“ ist, von der Wiener Hofmusikkapelle ausgehend, bald Allgemeingut geworden. Die Anfang des 20. Jahrhunderts aufgetauchte Theorie, die Messe sei für die Wallfahrtskirche Maria Plain komponiert worden, konnte inzwischen widerlegt werden.
Charakteristisch für diese aus sechs Teilen bestehende Messe sind ihre sinfonischen Elemente und die klare Trennung von Solo- und Chorstimmen. Die Oboe tritt als Soloinstrument besonders hervor.
Das „Kyrie“ besticht durch seine ouvertürenhafte Einleitung, den festlichen Eingangschor und die feine Melodik des Soloteils.
Das „Gloria“ erklingt tänzerisch im 3/4-Takt, im Wechsel von Chor und Solisten gesungen.
Im „Credo“ umrahmen zwei schnelle Teile („Allegro di molto“) mit durchgehenden Sechzehntel-Bewegungen in den Violinen das langsame Adagio des mittleren Abschnitts.
Das stark punktierte „Sanctus“ bleibt den Chorstimmen vorbehalten; im darauf folgenden „Benedictus“ erklingt das Solistenquartett, bevor der Chor mit kräftiger Bläserbegleitung wieder einsteigt.
Im letzten Teil, dem „Agnus dei“, überrascht uns der Solo-Sopran mit dem Thema der Arie der Gräfin „ Dove sono“ aus „Le nozze di Figaro“. Das abschließende „Dona nobis pacem“ erinnert an den lyrischen Mittelteil des Kyrie.