Die Missy brevis KV 140 nimmt im Schaffen Mozarts dadurch eine Sonderstellung ein, dass sie sich dem Typus der Pastoralmesse nähert. Dieser zu Zeiten Mozarts besonders in Böhmen und Italien verbreitete Messetyp bediente sich gerne einer Melodie und Rhythmik, wie sie aus weihnachtlichen Pastorellen bekannt sind. Die Themen sind liedhaft und verwenden häufig Volkslieder oder lehnen sich an bekannte Melodien an. Die Tatsache, dass sich Mozart in keiner weiteren Ordinariums-Vertonungen dieses Stils bediente, führte zu Zweifeln an der Urheberschaft der Missa brevis KV 140, welche aber inzwischen ausgeräumt sind.
So überwiegt in dieser Messe die liedhaft-anmutige Melodik. Nur der Hauptteil des “Credo” sowie der erste Abschnitt des “Agnus Dei” heben sich durch ihre ernste, feierliche Haltung ab.