Joseph Haydns „Missa Cellensis“ in C-Dur Hob.XXII:8 war seine achte Messkomposition. Sie entstand im Jahre 1782 und ist – wie der Beiname Mariazellermesse verdeutlicht – dem Wallfahrtsort Mariazell mit seiner Basilika gewidmet. Die Messe war ein Auftragswerk des Offiziers Anton Liebe von Kreutzner anlässlich seiner Erhebung in den Adelsstand.
Der Aufbau der Messe ist weitgehend traditionell, so wie in Haydns ersten Messen. Gloria, Credo und Agnus Dei weisen jeweils Fugenteile auf, Solopassagen gibt es im Gloria und Credo sowie im ausschließlich solistischen Benedictus.
Eine Neuerung stellt die langsame sinfonische Introduktion am Anfang des Kyrie dar. Die Fugen sind sehr rhythmisch und stark synkopiert gehalten, die Solopassagen erscheinen fast opernhaft-theatralisch. Diese „Weltlichkeit“ wurde Haydn zeitweise sogar zum Vorwurf gemacht, obwohl ihm ganz besonders an einer sorgfältigen Textdarstellung gelegen war.
Ein Rezensent schrieb im Jahr 1804, dass dieses Werk „etwas unbeschreiblich Rührendes und das Innerste der Seele tief Bewegendes“ an sich hat.